Nachstehend lesen Sie ausführlich über meine Ziele und Vorstellungen, dies eingeteilt in die vier Säulen der zukünftigen Landkreispolitik

Weiter so und mehr davon

  • Mir liegt daran, die Energieerzeugung weiter auf einen noch höheren regenerativen und regional erzeugten Anteil auszubauen. Hierfür müssen Lösungen angegangen werden, zum Beispiel Dachflächen für die Nutzung mit Photovoltaik auch für Eigentümer attraktiv zu machen, die zunächst selbst daran kein eigenes Interesse haben. Ziel sollte eine weitgehend autarke und aber vor allem – auch für die Wirtschaft enorm wichtige – stabile Energieversorgung im Unterallgäu sein, wofür langfristig auch moderne Technologien der Speicherung Einzug finden müssen.
  • Mit Hans-Joachim Weirather ist in den vergangenen Jahren eine ausgewogene Haushaltspolitik vorbildlich geglückt. Ich möchte ebenso den Schuldenabbau unter Berücksichtigung der notwendigen Investitionen weiter voranbringen.
  • Das Radwegenetz ist noch weiter auszubauen, um das Fahrrad als eine von vielen Stützen eines modernen Mobilitätsangebots weiter zu fördern. Schließlich ist das Fahrrad durch die E-Antriebe vermehrt in allen Altersschichten auch für längere Entfernungen komfortabel nutzbar und stellt damit bei immer mehr Strecken eine Alternative zum Auto dar.
  • Die Schullandschaft im Unterallgäu kann sich sehen lassen! Egal ob Mittel- oder Realschulen, Gymnasien oder Berufs- und Fachschulen: Gemeinsam verfolgen sie alle das Ziel, junge Menschen entsprechend ihrer individuellen Begabungen perfekt auf den Start in die Berufswelt oder ein Studium vorzubereiten!

    Dazu braucht es gute pädagogische Konzepte und funktionierende Schulfamilien. Es braucht aber auch passende Rahmenbedingungen, sozusagen eine erstklassige Hardware. Und hier sind Landrat und Kreistag am Zug! Die Gremien des Landkreises haben in den vergangenen Jahren mit weitsichtigen Entscheidungen großzügig in die Schulstandorte Mindelheim, Babenhausen, Türkheim und Ottobeuren investiert. Den ambitionierten Finanzierungsplan des Kreistags will ich konsequent weiterführen und auch darüber hinaus alles dafür tun, dass Schülern und Lehrern langfristig moderne Räumlichkeiten mit top ausgestatteten Arbeitsplätzen zur Verfügung stehen.
  • Die Unterallgäuer haben das Glück, in einer Region leben zu dürfen, wo andere gerne Urlaub machen: Inmitten einer wunderbaren Landschaft und einer gesunden Natur! Das soll so bleiben!Wer sich mit der Umwelt- und Klimapolitik des Landkreises befasst, stellt fest, dass hier in den vergangenen Jahren schon viel geleistet wurde – von der energetischen Sanierung kreiseigener Gebäude über Energieeffizienzkurse an Schulen bis hin zur Fertigstellung einer Klimawandelstudie. Nun ja, die Auszeichnung mit dem European Energy Award im Jahr 2017 kommt sicher nicht von ungefähr. Mich hat das sehr beeindruckt!

    Gerne würde ich als Landrat an diese erfolgreiche Arbeit anknüpfen und sowohl innerhalb des Landratsamtes als auch gemeinsam mit den Kreisräten, den Bürgern, Bildungseinrichtungen oder heimischen Firmen die begonnenen Projekte zum Abschluss und neue auf den Weg bringen. Das Klimaschutzkonzept des Landkreises gehört ganz einfach dauerhaft mit Leben erfüllt!

    Mein ganz persönliches Ziel wäre es, die momentan 60 Prozent der regenerativen Stromerzeugung im Unterallgäu auf 90 Prozent zu erhöhen und durch moderne Speichertechniken die energetische Autarkie als nächstes Ziel auszurufen.

  • Ein besonderes Augenmerk muss aber auch dem Naturschutz und damit dem Erhalt seltener Pflanzen und Tierarten zukommen. Als Landkreis ist es wichtig, im Bereich der Biodiversität durch immer wieder neue Projekte Zeichen zu setzen. Es gilt aber auch, in die Umweltbildung zu investieren und in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband durch eine stetige Steigerung der eigens betreuten Flächen aktiven Arten- und Biotopschutz zu betreiben.

  • In den vergangenen Wochen war ich viel unterwegs im Landkreis und habe dabei die Möglichkeit, auch mit Unternehmern und Firmenchefs ins Gespräch zu kommen, gerne genutzt. Mein Fazit: Im Unterallgäu gibt es jede Menge innovativer Arbeitgeber! Engagiert geführte Handwerksbetriebe haben genauso wie Firmen mit Weltruf die Voraussetzungen geschaffen, dass unser Wirtschaftsraum auch in schwieriger werdenden Zeiten robust bleibt und setzen sich mit aller Kraft dafür ein, dem demographisch bedingten Fachkräftemangel zu begegnen.

    Ziel muss es sein, das Unterallgäu auf lange Sicht als attraktiven Wirtschaftsstandort zu erhalten und seine Spitzenposition im bundesdeutschen Vergleich zu bewahren. Breitbandausbau, interkommunale Gewerbegebiete, Digitalisierung und optimale Verkehrsanbindungen: Das sind die Themen, die auf der Agenda stehen müssen!

    Mir ist es ein Anliegen, hier aktiv mitzuwirken und entscheidende Weichen zu stellen, damit das Unterallgäu auch künftig mit seiner konstant niedrigen Arbeitslosenquote punkten kann!

  • Ein intaktes Vereinsleben – egal ob im Sport-, Musik- oder Schützenverein, bei den Feuerwehren oder im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes – zeichnet diesen Landkreis genauso aus wie sein interessantes kulturelles Angebot. Die Jugendarbeit nimmt dabei, gestützt von vielen Ehrenamtlichen, einen breiten Raum ein. Dieses Engagement, das Kerngerüst unseres sozialen Gefüges, verdient maximale Unterstützung. Daran liegt mir und dafür werde ich mich einsetzen!
  • Auch die ältere Generation muss einem Landkreis am Herzen liegen! Bei den Terminen, die ich im Rahmen meiner Kandidatur zum Landrat derzeit wahrnehme, spüre ich, dass die Seniorenarbeit in den Gemeinden lebt. Von Quartierskonzepten über generationenübergreifende Angebote bis hin zu Nachbarschaftshilfen: Es ist unübersehbar, dass hier unwahrscheinlich viel Mühe investiert wird und Menschen, die sich freiwillig engagieren, eine tragende Rolle spielen.

    Diese wertvolle Arbeit rund um das seniorenpolitische Gesamtkonzept des Unterallgäus möchte ich mit den Mitarbeitern des Landratsamtes begleiten, unterstützen und ausbauen.
  • Einsetzen möchte ich mich auch für die drei Seniorenwohnheime, die der Landkreis in seiner Trägerschaft führt. Die Standorte in Türkheim, Bad Wörishofen und Babenhausen bilden einen wichtigen Teil des Gesamtangebotes und sollen auch künftig eine qualitativ hochwertige Versorgung garantieren. Dazu gehört für mich, sie baulich fortlaufend auf den neuesten Stand zu bringen und für eine moderne und funktionale Ausstattung zu sorgen.

    Wichtig ist für mich aber auch, den Blick auf das Menschliche nicht zu verlieren. Deshalb sollen sie auch weiterhin in kommunaler, also der Trägerschaft des Landkreises geführt werden!

Weglassen und vermeiden

  • Umweltbelastung und –verschmutzung, vor allem der Energie- und Ressourcenverbrauch sind einzugrenzen. Wir Menschen der westlichen Welt verbrauchen mehr Energie und Rohstoffe als zur gleichen Zeit nachwachsen. Das ist kein langfristiger Ansatz. Ziel könnte z.B. die Klimaneutralität des Landkreises und ein sinnvoller, wertschätzender und schonender Umgang mit allen Rohstoffen sein. Hier bietet uns auch die Digitalisierung große Chancen.
  • Betriebsschädliche Systemvoraussetzungen für die Landwirtschaft müssen vermieden werden, soweit uns das in unserem eigenen Handeln, aber auch als Stimme in die höheren politischen Ebenen möglich ist. Die Branche, die uns durch Nahrungsmittel am Leben erhält, darf nicht selbst stets der letzte und immer nur der Leidtragende in allen Entscheidungsketten sein.

    Die Arbeit unserer Landwirte verdient vielmehr Anerkennung und Wertschätzung, ihre Sorgen müssen ernst genommen werden – Landwirte brauchen über die eigene Generation hinaus eine Perspektive! Wenn sich die Landwirte für die Ökologie einsetzen, haben sie ein Recht auf ökonomischen Ausgleich. Dafür, aber auch für den Erhalt unserer dörflichen Strukturen will ich mich einsetzen!
  • Um Landverbrauch und selbst verschuldeten Verkehr zu vermeiden, muss es uns gelingen, die Ortskerne besser am Leben zu erhalten. Die Veränderung der dörflichen Strukturen darf nicht zum Aussterben der Orte mit Leerstand im Kern und Neubau auf der grünen Wiese führen.
  • Dem Trend des Abnehmens von niedergelassenen Haus- und Fachärzten muss als zentrale kommunalpolitische Herausforderung von Landrat und Bürgermeistern entgegengesteuert und die Weichen richtig gestellt werden. Die Altersstruktur lässt Veränderungen erwarten, davor darf man die Augen nicht verschließen. Dem Landkreis muss neben der stationären Versorgung im Klinikverbund Allgäu deshalb auch der ambulante Sektor ein Anliegen sein.

Grenzen überwinden

  • Um aus dem ÖPNV einen attraktiveren Baustein in einem intelligenten Mobilitätsmix zu machen, sollten Zuständigkeitsgrenzen gemeinsam überwunden werden. Ein gemeinsames Ticket für Bus und Bahn und die Angebotsausrichtung am tatsächlichen Bedarf über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg sind hier die dringendsten Aufgaben.
  • Flächenwirksame Projekte wie z.B. Gewerbegebiete oder zusammenhängende naturschutzfachliche Ausgleichsflächen lassen sich bezüglich Einbettung in die Landschaft, verkehrlicher Anbindung oder Bodenqualität insgesamt verträglicher umsetzen, wenn gemeinsam mit allen Beteiligten über Grenzen hinweg in die gleiche Richtung gezogen wird.
  • Als Familienvater ist es mir sehr wichtig, dass unsere Heimat für Kinder, Jugendliche, Eltern und Senioren liebens- und lebenswert bleibt. Auch um das für alle zu erreichen, sind immer wieder Grenzen zu überwinden und Generationen übergreifende Lösungen zu finden und Vorhaben anzugehen.
  • Insgesamt sollte der Landrat wie auch in den vergangenen 14 Jahren parteipolitisch völlig unabhängig sein und damit Grenzen zwischen Fraktionen weiter überbrücken. Dafür stehe ich ausdrücklich.
  • Die Krankenhäuser in Mindelheim und Ottobeuren sind zwei leistungsstarke Kliniken im neu gegründeten Klinikverbund Allgäu. Ich bin froh, dass sich der Kreistag im vergangenen Jahr zu dieser Fusion entschieden und damit durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Weichen für eine gute Zukunft der stationären medizinischen Versorgung im Unterallgäu gestellt hat. Nur in einem solchen Verbund haben kleinere Häuser in einem rasant verändernden Krankenhausmarkt langfristig eine Perspektive.

    Nun geht es darum, die beiden Unterallgäuer Standorte kontinuierlich zu modernisieren und den Zusammenschluss so zu gestalten, dass die Patienten davon profitieren. Die in einer Größenordnung von rund 80 Mio. Euro beschlossenen Investitionen für die beiden Standorte, sei es für die OP- und Intensivbereiche oder eine neue Funktionsdiagnostik, finden meine volle Zustimmung.

    Die Fusion zum Klinikverbund Allgäu bedeutet meiner Meinung nach im Übrigen nicht, dass die Türen für eine Zusammenarbeit mit dem Klinikum Memmingen für immer geschlossen bleiben müssen. Ich halte die Fusion zum Klinikverbund Allgäu für einen ersten großen Schritt. Eine Erweiterung in Richtung Memmingen betrachte ich als tolle Perspektive, für die ich mich gerne einsetze.

    Grundsätzlich gilt es natürlich auch, für die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Klinikverbund angenehme Arbeitsbedingungen für ihre wichtige Tätigkeit zu schaffen.

Menschen mitnehmen

  • Vermehrt könnten Behördengänge digital von daheim erledigt werden, was auch wiederum unnötigen Verkehr vermeidet – allerdings ohne die herkömmlichen Möglichkeiten abzustellen, die Menschen ohne Zugang zu den neuen Medien brauchen.
  • Mehr Information und Aufklärung über politische Entscheidungen werden erreicht, indem den Menschen Entscheidungsgrundlagen und Informationen digital zur Verfügung gestellt werden.
  • Es sollte die Abfrage von Stimmungsbildern eingerichtet werden, um bei bestimmten Fragestellungen ein direktes Signal aus der gesamten Bevölkerung in Erfahrung zu bringen und diese Prozesse nicht nur den sozialen Medien zu überlassen. Das würde die Teilhabemöglichkeit der Menschen stärken, Demokratieverständnis langfristig ausbauen und auch junge Menschen stärker einbinden als unsere bisherigen demokratischen Prozesse.
  • Der Landrat ist nicht nur ein Behördenleiter, sondern auch die von den Menschen gewählte politische Spitze des Landkreises. Er muss sich deswegen auch als den Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis verpflichtet sehen. Ein naher und menschlicher Umgang sollten hierfür Grundvoraussetzung sein.
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